Werbung
Verlag: Cursed Verlag
VÖ: 10/2020
Genre: Contemporary
Seitenanzahl/Print: 186
Serie: Blind Faith (1)
Meine Bewertung:
4 von 5 Regenbögen
Dass sein alter Tierarzt in Rente geht, passt Isaac gar nicht. Generell kommt er mit Veränderungen gar nicht gut zurecht und auch mit seinem Blindenhund Brady hat er ein distanziertes Verhältnis. Ja, der Hund ist ein ausgezeichneter Begleiter und gut trainiert. Doch Isaac trauert noch immer seiner letzten Hündin hinterher und kann sich dem Hund einfach nicht öffnen. Genauso geht es ihm mit Menschen.
Der neue Tierarzt, Carter, weiß nicht so recht was er von Isaac halten soll. Einerseits findet er den Mann anziehend und erstaunlich. Und er bewundert dessen Fähigkeiten. Gleichzeitig kann er sein liebloses Verhalten Brady, aber auch seine kalte und bissige Art seinen Mitmenschen gegenüber nur schwer nachvollziehen. Und doch gibt er nicht auf; will diesen merkwürdigen und doch so faszinierenden Mann näher kennenlernen. Doch Carter muss feststellen, dass er sich eine große Herausforderung vorgenommen hat.
Isaac ist nicht nur für Carter und seine Mitmenschen eine Herausforderung. Er macht es auch dem Leser nicht unbedingt einfach. Und es fällt wirklich schwer ihn zu mögen. Carter ist toll, geduldig, liebenswert und charmant. Alles das, was Isaac eben nicht ist. Und Isaac ist ein sehr widersprüchlicher Mensch, der sich wirklich nur zaghaft öffnen kann.
Doch er ist auch sehr gut darin die geöffnete Tür seinem Gegenüber auch gleich wieder vor der Nase zuzuschlagen. Das macht es eben nicht nur für Carter aufreibend, sondern ermüdet eben auch den den Leser phasenweise. Grundsätzlich ist das Buch schön geschrieben und gut übersetzt. Ich kann auch das Knistern zwischen Carter und Isaac nachvollziehen; selbst Isaacs Ängste, Sorgen und Widersprüchlichkeiten sind irgendwie zu verstehen. Aber manchmal ist er einfach nur ein bockiges, nerviges Kind im Körper eines Erwachsenen.