Der frisch gewandelte Werwolf Remy hat es wahrlich nicht leicht. Noch immer kämpft er darum sein Tier zu beherrschen. Aber er hat auch große Probleme mit seinem gewalttätigen Vater, der Remy immer wieder droht. Remy hat auch Angst um seinen jüngeren Bruder Sterling, der nun immer stärker in den Fokus ihres gefährlichen Vaters gerät. Und wäre dies nicht alles nicht genug an Last, so muss sich Remy nun auch noch mit ungebetenen Gefühlen und Bedürfnissen herumschlagen. Denn seit seiner Wandlung stürzt ihn der Werwolf Jack ständig in grösste Verwirrung. Und irgendwie scheint es nicht an Remys Verwandlung zu liegen.
Auch Jack fühlt sich zu Remy, der vor seiner Wandlung als extrem homophob galt, hingezogen. Und das hat auch einen guten Grund, denn sie sind Gefährten. Schon bevor Jack Remy aus der Not heraus wandeln musste, hat Jack dies gespürt. Doch Remy kann mit diesen Gefühlen nicht viel anfangen und schreckt vor ihnen zurück. Doch Jack ist extrem geduldig und einfühlsam. Und Remy verliert schliesslich seinen Kampf und erlebt mit Jack Freundschaft und Gefühle, denen er eigentlich niemals nachgeben wollte. Und doch kann er sich nicht völlig fallen lassen. Noch immer spielt sein Vater eine große Rolle in Remys Leben. Und Remy kann es auch nicht zulassen, dass seinem jüngeren Bruder Sterling etwas passiert!
Remy ist im vorigen Band, der sich mit Chay und Keaton beschäftigt hat, ein wenig einnehmender Charakter. Er ist aufbrausend, laut und homophob. Und er greift Keaton bei jeder Gelegenheit an. Doch in seiner eigenen Geschichte erfährt man nun, wer Remy tatsächlich ist. Und was er in seinem Leben schon alles erleiden musste. Seine Kindheit und Jugend war geprägt von einem gewalttätigen Vater, der Remy immer wieder verprügelt hat. Auch seine Mutter – die jedoch extrem schwach und labil wirkt – bekommt immer wieder ihre Prügel und wird eingeschüchtert.
Da ist es fast schon ein Wunder, dass Remys Bruder Sterling ein so fröhliches und ausgelassener Jugendlicher ist, auch wenn sich die Brüder der Gefahr, die von ihrem Vater ausgeht, immer bewusst sind. Obwohl Remy nun schon erwachsen ist, will ihr Vater noch immer sein Leben kontrollieren und erpresst Remy. Tut er nicht was er will, so verbietet er Remy den Umgang mit Sterling. Doch als ihr Vater dahinterkommt, dass Jack in seiner Vergangenheit wühlt, eskaliert die Situation und plötzlich sind viele Leben bedroht.
Im zweiten Teil der Soulmates ist die Autorin so richtig in Fahrt gekommen. Natürlich dreht sich die Geschichte um Jack und Remy, aber dieses Mal gelingt es ihr einen sehr spannenden und logischen Handlungsbogen aufzuziehen. Ich bin eigentlich keine Freundin von solchen Büchern, aber diese Geschichte und das Schicksal von Remy und Sterling haben mich in den Bann gezogen. So unverhohlen habe ich noch nie über Gewalt in der Familie und ihre Spätfolgen für die Mißhandelnden gelesen.
Zum Glück bekommt Remy mit Jack einen sehr, sehr starken und cleveren Gefährten an die Seite gestellt. Und Remy findet nach seiner Wandlung sehr viele Freunde, die ihm und Sterling zu Hilfe eilen. Darunter auch einen weiteren Native, der ein seltsames Interesse an den jungen Sterling zeigt. Doch gegen Ende der Geschichte hin, wird auch dieser Handlungsstrang aufgelöst und es bleibt eine Vorfreude auf das Buch, das von Sterling handeln wird.